Lungenfunktionsdiagnostik

 

Methoden der Lungenfunktionsdiagnostik in unserer Praxis

Lungenfunktionstests prüfen, wie leistungsfähig die Lunge ist. Das heißt vor allem, wie viel Luft ein Mensch ein- und wieder ausatmet. Je nachdem, was wir herausfinden wollen, setzen wir unterschiedliche Verfahren und Methoden ein.

 

Blutgasanalyse

Bei der Blutgasanalyse wird zunächst das Ohrläppchen mit einer Salbe eingerieben. Diese bewirkt eine zunehmende Durchblutung des Ohrläppchens.

Anschließend kann hier mittels eines kleinen Stichs ein Blutstropfen gewonnen werden. Das Blut wird in einem kleinen Glasröhrchen aufgezogen und von dort aus an das Messgerät weiter gegeben. Das Messgerät ermittelt dann innerhalb weniger Minuten den Gehalt an Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut sowie den pH-Wert.

Bei vielen Lungenerkrankungen kann es zu einer Erniedrigung des Sauerstoffwertes kommen z. B. bei einer chronisch-obstruktiven Bronchitis oder auch einer interstitiellen Lungenerkrankung. Daneben kann es insbesondere bei lang anhaltenden Erkrankungen auch zu einem Anstieg des Kohlendioxids kommen.

Diese Messung dient dazu, den Schweregrad einer Erkrankung zu beurteilen oder auch zu testen, inwiefern bestimmte Therapieformen, wie z. B. die Sauerstoffgabe im häuslichen Bereich, sinnvoll sind. Auch akute Erkrankungen, wie z. B. eine Lungenembolie, können zu einer Veränderung des Sauerstoffwertes im Blut führen.



Pulsoxymetrie

Auch bei der Pulsoxymetrie wird der Sauerstoffgehalt im Blut bestimmt. Hier braucht allerdings kein Blut gewonnen zu werden.

Dem Patienten wird lediglich auf den Finger oder auch am Ohrläppchen ein kleiner Clip aufgesetzt. Damit wird Licht einer bestimmten Wellenlänge durch das Gewebe geschickt. Auf der anderen Seite wird der Gehalt des ankommenden Lichtes gemessen.

Mittels dieser Methode kann der prozentuale Sauerstoffgehalt des Blutes bestimmt werden. Dieser ist nicht zu verwechseln mit dem sogenannten Sauerstoffpartialdruck des Blutes. Dieser wird in mmHg angegeben. Der Sauerstoffpartialdruck (auch p02) ist bei einem gesunden Menschen in der Regel > 70 mmHg. Die Sauerstoffsättigung in % ist in der Regel > 90 %.



Spirometrie

Die Spirometrie ist eine der Hauptuntersuchungen, die in unserer Praxis durchgeführt werden. Hierbei muss der Patient an einem Mundstück bestimmte Atemmanöver vornehmen.

Im Vordergrund steht hierbei eine sogenannte forcierte Exspiration. D. h., der Patient muss nach tiefer Einatmung schnell und kräftig ausatmen. Gemessen werden dann die ein- und ausgeatmeten Lungenvolumina. Diese lassen eine Aussage über verschiedene Lungenerkrankungen zu. Bei einer sogenannten Obstruktion kommt es z. B. zur Verengung der Atemwege. Diese findet man bei der chronisch-obstruktiven Bronchitis/COPD oder auch beim Asthma bronchiale.

Durch die Verengung ist der Patient nicht in der Lage, eine seinem Alter entsprechende Menge Luft während 1 Sekunde auszuatmen. Dieser Mangel an ausatembarer Luft kann gut gemessen werden. Hierdurch sind Rückschlüsse auf die Diagnose und auf den Schweregrad einer solchen Erkrankung möglich.

Daneben können hiermit auch teilweise sogenannte restriktive Lungenfunktionsstörungen festgestellt werden. Hierbei kommt es zu einer Verminderung des Lungenvolumens z. B. durch einen Zwerchfellhochstand oder durch eine extreme Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose). Das Lungenvolumen ist dann grundsätzlich vermindert.

Mit der Spirometrie (Lufu) kann der Funktionszustand der Atemwege schnell und unkompliziert erfasst werden. Hiermit können Lungenerkrankungen oft schon frühzeitig erkannt und in ihrer Ausprägung beurteilt werden.



Diffusionskapazität (DLCO oder TCO)

Die Diffusion bezeichnet einen Vorgang, bei dem z. B. Sauerstoff aus den Lungenbläschen ins Blut wandert. Dazu muss der Sauerstoff verschiedene Gewebe, wie die Wand der Lungenbläschen und die Wand der Blutgefäße passieren, um sich letztendlich im roten Blutkörperchen an Eisen anlagern zu können.

Bei der Messung der Diffusionskapazität wird die Fähigkeit der Lunge gemessen, den aufgenommenen Sauerstoff aus den Lungenbläschen an die roten Blutkörperchen abzugeben. Eine Störung dieses Sauerstofftransportes kann z. B. dadurch entstehen, dass grundsätzlich die Fläche, die dafür zur Verfügung steht, verringert ist.

Diesen Zustand findet man beim Lungenemphysem. Andererseits kann der Weg, den der Sauerstoff aus den Lungenbläschen zum roten Blutkörperchen zurücklegen muss, verlängert sein z. B. durch eine Lungengerüsterkrankung, die zu einer Verdickung des Bindegewebes führt.

Grundsätzlich muss der Patient zur Messung der Diffusions-Kapazität eine Testluft einatmen, die eine bestimmte Menge an Kohlenmonoxid (CO) enthält. Nach dem Einatmen wird Kohlenmonoxid aus der Testluft – ähnlich dem Sauerstoff – ins Blut aufgenommen.

Durch die Messung des Restkohlenmonoxids in der Ausatemluft kann dann auf die Fähigkeit der Lunge, Sauerstoff an das Blut abzugeben, rückgeschlossen werden. Diese Messung ist für den Patienten ungefährlich, wenig beeinträchtigend und kann in wenigen Minuten durchgeführt werden.



Sauerstoffmessung unter Belastung

Bei verschiedenen Erkrankungen wird Luftnot gerade bei Belastung verspürt. Oft findet man unter Ruhebedingungen eine unauffällige Lungenfunktionsprüfung und normwertige Sauerstoff- und Kohlendioxidwerte.

Hier kann es hilfreich sein, den Patienten körperlich zu belasten. Dazu wird er ähnlich wie bei einem Belastungs-EKG auf ein Fahrrad gesetzt. Es wird eine bestimmte Belastungsstufe je nach Alter und Kondition des Patienten gewählt.

Bei einem sogenannten 6-Minuten-Gehtest läuft der Patient 6 Minuten lang über den Flur. Der Sauerstoffgehalt wird vor und nach der Untersuchung bestimmt.

Wenn es unter einer körperlichen Belastung zu Sauerstoffverlusten kommt, können darüber Rückschlüsse auf mögliche Ursachen und über den Ausprägungsgrad der Störung gezogen werden.



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